90 Tage Prishtina.......... 90 days in Prishtina....
Kommt mit auf eine kleine Reise in ein junges, wohl vielen noch unbekanntes Land....
eingeweiht am 17. Februar 2008
Mumsen und Lisa mitten drin!
Nach 3 Monaten
Mire se vini
Ludwigsburg / Lüneburg 01.11.2010
Wir sind wieder zurück!
Der Aufenthalt im Kosovo ist beendet und wir sind mit unglaublichen Eindrücken, Erlebnissen, Fragen, Unsicherheiten und Erfahrungen zurückgekehrt in den Alltag. Als Erinnerung bleibt nicht nur dieser Blog!
Wer sind wir und was machen wir hier?
Wir sind Muhamet und Lisa, zwei Studierende von der PH Ludwigsburg bzw. Uni Lüneburg. Dank eines ASA Stipendiums haben wir die Möglichkeit bekommen, hier in Prishtina, Kosovo ein Projekt durchzuführen.
Hier auf diesem Blog wollen wir euch mit kleinen Anekdoten, Geschichten, Gedanken an unseren Erfahrungen Teil haben lassen. Es wird hoffentlich interessant, lustig, nachdenklich, schrill, aufklärend und und und. Rechts unter der Rubrik 'Seiten' findet ihr unsere Projektbeschreibungen und jeweilige Entwicklungen.
Viel Spaß wünschen wir!
Donnerstag, 14. Oktober 2010
(lisa) Mrs. Hillary und die Flaggen 13.10.2010
Montag, 4. Oktober 2010
Die deutsche Widervereinigung, das albanische Berlin und wie ich alles erlebte
Er ist auch deswegen so groß weil ich heute erlebte was eine unglaubliche Teilung einer Stadt bewirkt. Ich bin 1983 in Mitrovice geboren. Mitrovice liegt im Norden des Kosovos und wird gerade von französischen, griechischen, dänischen, italienischen und marrokanischen Soldaten bewacht. Mitrovice ist das albanische Berlin. Es ist eine Stadt die seit dem Ende des Krieges 1999 geteilt ist. Jetzt schon 11 Jahre. Im Norden leben die Serben und im Süden die Albaner. Auf der Brücke, die Mitrovice teilt anstatt sie zu verbinden, ware heute die Polizei des Kosovos und Polnische, Italienische und Französische Soldaten der Kfro Friedenstruppe der Nato, die für eine ruhige Lage gesorgt haben. Mitrovica hat so viele Probleme als geteilte Stadt die sehr schwer zu schildern sind- zumal von einem der dort geboren ist. Die Industrie liegt brach, die ethnischen Spannungen nehmen immer wieder zu, die Zugverbindungen funktionieren nicht, 82% der Bevölkerung sind arbeitslos und es gibt wenig Hoffnung auf Besserung. Kurz gesagt: Es ist ein ständiges Pulverfass.
Mitrovice hat besondere Bekannschaft erlangt als im März 2004 die Unruhen im Kosovo dort ausbrachen, es 19 Tote und über 700 Verletzte gab und sehr viele religöse Objekte im ganzen Land verwüstet und abgebrannt wurden.
In dieser Stadt gibt es im Moment ca 2700 Fälle von Eigentumdelikten. Das heisst ca 2700 Leute haben keinen Zugriff auf ihren Besitz in Form von Häusen, Wohnungen oder Land. Diese Situation ist seit dem Kriegsende so. Eine Familie davon ist meine Familie die auf der Nordseite der Stadt eine Wohnung hat- in die sie nicht rein kann. Meine zwei Tanten und zwei kleine Kinder leben in einem "Haus" das einer Serbin gehört. Das haben die französichen Einheiten so geregelt vor 11 Jahren. So ist es geblieben bis heute. Der Betrag der inoffizielle kursiert über den Wert der Güter ist bei 11 Millionen Euro. Die KPA (Kosovo Property Agency) versucht licht zu bringen ins dunkle.
Im Fall meiner Familie sieht das wie folgt aus:
1. Wohnung der Familie Idrizi ist im Norden der Stadt. Dort wohnt ein Serbe Names Spasic.
2. Herr Spasic ist nach dem Krieg aus der Stadt Vushtrri geflüchtet aus seinem Haus. Dort Wohnt jetzt die Familie Hasani.
3. Die Familie Idrizi wohnt im Haus der Famili Kostic. Diese ist geflüchtet aus dem Haus weil ein Sohn der Dame Polizist war und in Kriegsverbrechen verwickelt war. Die Familie Idrizi wurde dort reingesetckt von den Franzosen- hat das Haus nicht besetzt.
4. Die Familie Kostic ist wiederrum im Norden in der Wohnung der Familie Bajrami. Diese ist die einzige die noch einen zweiten Besitz hat im Süden und somit nicht als Flüchtling in ihrer eigenen Stadt oder im eigenen Land unterwegs ist.
Alles klar???
Zusammenfassung: Es sind 5 Familie betroffen die alle keine Lösung finden. Doch heute kam Bewegung in die ganze Sache. Frau Kostic hat ein Angebot für ihr Haus bekommen über 16.000 Euro- von einem Investor. Sie fordert die Familie Idrizi mit ihren zwei Kindern auszuziehen bis zum 1.1.2011 oder das Haus selbst zu kaufen. Wenn sie das Geld hat kauft sie im Norden die Wohnung der Familie Bajrami.
Herr Idrizi musste heute Herr Spasic treffen um ihn zu sagen das er die Wohnung jetzt kaufen muss sonst hat er kein Geld für Frau Kostic. Leider ist Herr Spasic in Norwegen. Somit gibt es ein ernsthaftes Problem- das mich unterwartet traf mit meiner Familie. Kpa kann da nichts machen. Sollten meine Tanten raus müssen, was in Form einer Räumung mit der Spzialeinheit der Kosovopolizei passiert, wird sie keine Ersatzbude kriegen. Trotz des Status Refugee in der eigenen Stadt.
So geht es denn meisten Albanerin in der Stadt. Das Roma, Egypter und Ashkali Viertel wurde für 5,2 Millionen von US Aid aufgebaut. Dort gibt es freie Wohnungen die meine Tanten gerne nehmen dürfen. Das können sie aber, nicht weil sie nicht zu den Minderheiten gehören. Ist das eine faire Politik frage ich mich schon den ganzen Tag? Natürlich nicht.
Im Rahmen dieser ganzen Probleme hab ich die Einheitsfeier heute verfolgt und hab mir gedacht: " Wie schön wäre es doch wenn diese Stadt auch geeint wäre und man einfach wieder in seine Wohnung kann": Alleine aus dieser Geschichte herraus sollte Deutschland sich stets bewusst vor Augen halten was das für eine große Leistung ist. Auch wenn nicht alles perfekt ist.
Samstag, 2. Oktober 2010
Stuttgart 21, Sarrazin und der Atomkonsens- oder auch der Schwarz- Gelbe Nonsens- aus der albanischen Außenperspektive.
Dienstag, 28. September 2010
(lisa) Es regt sich was in der Hauptstadt....
(lisa) Zu Besuch in Nordalbanien - oder Kampf der Kulturen
Sich nach dem Kanun verheiraten heißt, ein Haus gründen oder das Haus um ein Glied vermehren, sowohl für die Arbeit, als auch für die Vermehrung der Nachkommenschaft. Hat der Jüngling Eltern, hat er nicht das Recht: seine eigene Heirat zu bedenken, den Vermittler zu bezeichnen, sich in die Verlobungsverhandlungen einzumischen. Wenn das Mädchen auch keine Eltern hat, so hat es doch kein Recht, sich mit der eigenen Heirat zu befassen, das Recht ist in der Hand der Brüder oder Vettern. Das Mädchen hat kein Recht: den eigenen Gefährten zu wählen. Sie wird zu dem gehen, mit dem sie sie verloben. Das Mädchen hat kein Recht, sich in Vermittlung oder Verlöbnis einzumischen
Die albanische Frau hat kein Erbteil der Eltern, weder Grund noch Haus. Der Kanun hält die Frau als einen Überschuss, ein Anhängsel im Haus. Die Eltern haben keine Aussteuer, kein Heiratsgut für die Tochter zu bedenken; er, der sie nimmt, wird für sie sorgen. Sie ist schakull (Schlauch), in dem die Ware transportiert wird, d.h. Sie ist dazu bestimmt, die Kinder eines fremden Mannes (eines nicht Blutsverwandten) zu tragen, sonst aber, dem Blute nach, gehört sie ihrem Elternhause, wohin sie als (kinderlose) Witwe wieder zurückkehrt. Für zwei Dinge hat die Frau die Patrone im Rücken, und für einen Grund darf ihr die Quaste abgeschnitten und sie entlassen werden: 1. Für Untreue. 2. für Verletzung der Freundschaft. Für diese beiden Taten tötet der Gatte die Frau, sie bleibt ohne Schutz, ohne Gottesfrieden (die Eltern sind nicht zur Treue verpfichtet), und ihr Blut wird nicht gefordert
Man begrüßt sich mit dem Freund, nimmt ihm die Waffen ab, führt ihn ins Haus. Dem Freund wird mit Brot, Salz und Herz Ehre erwiesen. Das Brot, Salz und Herz, den Holzblock und Streu für das Lager findet der Freund zu jeder Stunde des Tages und der Nacht. Dem müden Freund wird aufgewartet mit Diensten und Ehrbezeugung. Dem Freunde werden die Füße gewaschen. Für jeden Freund braucht es die Speise, an die er selbst gewöhnt ist. Für den guten Freund braucht es Kaffee, Branntwein und gedeckten Tisch mit einer Speise des Überflusses. Betritt dir der Freund dein Haus, hat er dir seine Schuldigkeit bezahlt. Kommt dir der Freund ins Haus und er schuldet dir selbst Blut, du wirst ihm sagen 'Gut, dass du kamst'. Der Freund wird begleitet, so weit er begleitet zu sein bittet.
Samstag, 25. September 2010
Worte von Mutter Theresa für unsere albanischen Leser- zum 100 jährigen von ihr.
Cila eshte dita me e bukur: sot. (Welcher Tag ist der Schönste: Heute)
Gjeja me e lehte: gabimi. ( Die leichteste Sache: Der Fehler.)
Pengesa me e madhe: frika. ( Das größte Hindernis: Die Angst)
Burimi i cdo te keqeje: egoizmi.(Die Quelle allen Übels: Egoismus)
Argetimi me i bukur: puna. ( Die beste Unterhaltung: Die Arbeit)
Disfata me e keqe: merzia. (Die größte Niederlage/Unglück: Langeweile)
Profesoret me te mire: femijet. (Die besten Professoren: Kinder)
Nevoja kryesore: komunikimi. (Der Hauptbedarf: Kommunikation)
Gezimi me i madhe: te jesh i dobishem per te tjeret. (Die größte Freude: für andere nützlich zu sein)
Fshetesia me e madhe: vdekja. ( Das größte Geheimnis: der Tod.)
Mangesia me e madhe: moskenaqesia.( Der größte Mangel: die Unzufriedenheit.)
Njeriu me i rrezikshem: rrencaku.( Der gefährlichste Mensch: der Lügner.)
Ndjenja me e keqe: mllefi. (Das schlimmste Gefühl: die Wut.)
Dhurata me e bukur: falja. ( Das größte Geschenk: Vergebung.)
Gjeja me e nevojshme: familja. (Die notwendigste Sache: Die Familie.)
Rrota me e shpejte: drejtesia. (Das schnellste Rad: Das Recht.)
Perjetimi me i pelqyshem: paqja shpirterore. ( Das schönste Erlebnis: der innere Frieden.)
Mbrojtja me e suksesshme: buzeqeshja. (Die erfolgreichste Verteidigung: Das Lächeln.)
Mjekimi i me i mire: optimizmi.(Die beste Medizin: Optimismus)
Kenaqesia me e madhe: kryerja e detyres. (Die größte Freude: Beendigung einer Aufgabe.)
Fuqia me e madhe ne bote: feja. (Die größte Macht auf Erden: die Religion.)
Njerzit me te nevojshem: prinderet. (Die wichtigsten Menschen: die Eltern.)
Gjeja me e bukur: dashuria. ( Die schönste Sache: die Liebe.)